Wiederum ist das Auftanken unserer Maschine an erster Stelle. Hier im hohen Norden von Kanada gibt es keinen Fuel Truck für Avgas. Die vielen Militärmaschinen auf dem Tarmaq brauchen anderen Sprit. Wir rollen die Mooney zum einzigen Supplier von Avgas. Aus einem Fass werden fast 50 Gallonen mit Hilfe einer elektrischen, von einer Autobatterie versorgten Pumpe in die fast leeren Tanks gefüllt. Die 5 restlichen Gallonen werden ohne Kommentar in einen Kanister ‚entsorgt’.
Die Flugplanung für die ersten beiden Legs auf dem Amerikanischen Kontinent ist ein piece-of-cake.
Bei strahlenden Sonnenschein starten wir zum ersten Leg nach Wabush, auf halber Strecke zum Ziel unseres heutigen Tages: Bangor in Maine, Immigration und Zoll in die USA ! Mit einem Tailwind von ca 25 kts fliegen wir auf FL 120 über die dünn besiedelte Landschaft Labradors. Nach 3 ¾ Stunden landen wir bei trübem Wetter und Regen in Wabush in Neufundland, einem kleinen Minenstädtchen mit 2000 Einwohnern im nördlichsten Zipfel von Labrador. Der Flugplatz scheint fast verlassen, nicht erstaunlich bei ca 30 kommerziellen und 50 GA Flügen pro Woche.
Im Tower bestellen wir beim einzig anwesenden ATC Mann AVGAS und überprüfen den in Iqaluit aufgegebenen Flugplan nach Bangor. Da uns die Einreiseformalitäten in die USA nach wie vor Kopfzerbrechen verschaffen, fragen wir den Controller nach weiteren Tipps.
Er meinte, ein Telefonanruf zum Customs Service in Bangor schade sicherlich nicht. Nach einigen telefonischen Versuchen, haben wir den Chef des Customs Service am Telefon. Nachdem er unsere Absicht kennt, Einreise mit einem Amerikanischen Flugzeug mit Schweizerischem Kennzeichen über Kanada in die USA, meint er, wir sollten das aus der Schweiz schriftlich machen ! Nachdem er aber versteht, dass wir in ca 4 Stunden vor seinem Schalter stehen werden, den bestätigten Flugplan hatten wir schon, meint er gelassen: ‚OK, verlangt nach erfolgter Landung nach mir, mein Name ist Mr. A.B.’.