1. Leg: Grenchen, Schweiz (LSZG) – Wick, Schottland (EGPC) – 1050 NM
Am Mittwoch Nachmittag, den 23. August 2006 ist es dann soweit. Die Mooney wird beladen und voll betankt (Weight and Balance vertretbar). Der Start in Grenchen ist im Nachhinein gesehen fast der dramatischte Moment des ganzen Trips. Nach dem Takeoff liefert der 210 PS turbocharged 6 Zylinder Motor wohl beste Leistung aber die Maschine macht nicht was der PIC will; die beim Start verschobene Reserve Oxygen Reserve Flasche, welche wir zwischen den Sitzen montiert hatten, blockiert die Trimmung. Mit zusätzlichen Steuerdrücken und Freilegen des Trimmrades wird aber das Problem innerhalb von Sekunden gelöst.
Erstes Tagesziel ist die Kanal Insel Jersey um die Maschine für den Weiterflug nach Wick im Nordosten von Schottland aufzutanken. Beide Flugpläne haben wir in Grenchen elektronisch aufgegeben. Das Wetter über Frankreich verschlechtert sich zusehends. Auch ist eine Kaltfront schon in bedrohlicher Nähe von Grossbritannien. Das Lokale Wetter von Jersey verspricht auch nichts Gutes: Nebel, Sicht am IFR Minimum.
Nach Konsultation unseres Fuel Computers und den Daten des Garmin 430, entschliessen wir uns, direkt nach Schottland zu fliegen. ATC gibt uns über dem Kanal fast ein direktes Routing nach Wick. Unser Initial FL 120 erweist sich nicht als optimal – wegen Icing steigen wir dann auf FL 150. Nach fast 6 Stunden Flug, optimalem Fuel Management (Leaning auf 8.5 Gal/h), einer mittleren Grounspeed von 180 kts landen wir bei schlechtester Sicht in Wick. Die Fuel Reserve betrug noch eine Stunde. Der erste Test für einen Long Range Flug ist bestanden !
Wir erledigen im C-Büro die administrativen Tasks für die Landung und den Takeoff am nächsten Morgen sowie die Flugpläne für die nächsten 2 Tage. Im strömenden Regen wird die Maschine aufgetankt und für den Abflug vorbereitet.
Mit einigen Pints in einem lokalen Pub die Uebernachtung im Hotel Queens beschliessen wir den ersten Tag unseres Abenteuers.